
Die Haustür ist der wichtigste Zugangspunkt zu einem Haus – und gleichzeitig einer der häufigsten Angriffspunkte für Einbrecher. Moderne Haustüren bieten heute ein hohes Maß an Sicherheit, doch woran lässt sich die tatsächliche Widerstandskraft einer Tür erkennen? Eine Orientierung bieten die RC-Klassen („Resistance Classes“). Sie zeigen, wie lange und wie effektiv eine Tür einem Einbruchsversuch standhält. Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Klassen und was sie für den Schutz Ihres Zuhauses bedeuten.
Die Sicherheitsklassen legen fest, wie stabil eine Tür konstruiert ist und welchen Werkzeugen sie standhält. Dabei wird getestet, wie lange ein Einbrecher bräuchte, um die Tür zu überwinden – mit realistischen Angriffsmethoden. Je höher die RC-Klasse, desto besser der Schutz.
Wichtig zu wissen: Nicht nur das Türblatt zählt, sondern auch Rahmen, Beschläge, Verglasung und die Verriegelung müssen die Anforderungen erfüllen.
RC1 bietet lediglich einen Basisschutz. Diese Türen halten spontane, nicht sehr kraftvolle Versuche ab – etwa Schläge oder Tritte.
Für Einfamilienhäuser reicht das selten aus, da gezielte Angriffe mit Werkzeugen nicht berücksichtigt werden. RC1 wird vor allem für Innentüren oder wenig gefährdete Bereiche eingesetzt.
RC2 bietet bereits einen deutlich höheren Schutz und gilt heute als Mindeststandard für Haustüren in Ein- und Mehrfamilienhäusern.
Türen dieser Klasse widerstehen gezielten Einbruchsversuchen, bei denen einfache Werkzeuge wie Schraubendreher, Zangen oder Keile eingesetzt werden.
Ein Einbrecher benötigt spürbar mehr Zeit und Kraft – das Risiko entdeckt zu werden steigt deutlich.
Viele hochwertige Haustüren erfüllen RC2 bereits serienmäßig oder lassen sich entsprechend aufrüsten.
RC3-Türen halten auch massiveren Angriffen stand. Hier kommen zusätzlich Werkzeuge wie ein zweiter Schraubendreher, ein Kuhfuß oder ein kräftiger Hebel zum Einsatz.
Sie eignen sich ideal für freistehende Gebäude, wertvolle Immobilien oder Haushalte, in denen ein besonders hohes Sicherheitsgefühl gewünscht ist.
RC3 bietet einen ausgezeichneten Schutz gegen erfahrene Täter.
RC4 bis RC6 finden sich vor allem im gewerblichen Bereich oder bei besonders sicherheitsrelevanten Gebäuden.
Diese Türen widerstehen schweren Werkzeugen wie Hammer, Axt, Stemmeisen oder sogar Akku-Bohrern.
Für den privaten Bereich sind sie meist nicht notwendig – der Aufwand und die Kosten sind hier deutlich höher.
Für die meisten Wohnhäuser ist RC2 die beste Wahl, da sie einen idealen Mix aus Schutz, Komfort und Preis bietet.
Wer ein höheres Sicherheitsbedürfnis hat oder exponiert liegt – etwa an abgelegenen Straßen – ist mit RC3 hervorragend geschützt.
Zusätzlich können Sicherheitsgläser, automatische Verriegelungen und moderne Zutrittssysteme den Schutz weiter erhöhen.
Ein Blick auf die RC-Zertifizierung reicht oft nicht aus. Wichtig ist, dass
Rahmen und Türblatt stabil miteinander verbunden sind,
die Verriegelung über mehrere Schließpunkte verfügt,
Bänder und Scharniere vor Aufhebelversuchen geschützt sind,
das Glas Sicherheitsstandard erfüllt,
und der Einbau fachgerecht erfolgt.
Eine hochwertige Tür kann ihre Leistung nur dann ausspielen, wenn sie korrekt montiert wurde.
RC-Klassen geben eine klare Orientierung, wie gut eine Haustür Einbruchsversuchen standhält. Während RC1 nur einen Grundschutz bietet, ist RC2 heute der empfohlene Standard für private Wohnhäuser. RC3 erhöht die Sicherheit deutlich und eignet sich für Häuser mit höheren Anforderungen. Eine gute Beratung hilft, die richtige Sicherheitsklasse für Ihr Zuhause zu finden – kombiniert mit passender Ausstattung und fachgerechter Montage.
